Clinic Bel Etage
Clinic Bel Etage
Dr. Jörn H. Witt

Priv. Doz. Dr. med. J. H. Witt

Chief Physician in Urology
Specialist in Robotic Surgery

Vita

Vita

April 2024 bis heute
Chefarzt der Klinik für Urologie
Urokompetenz – Das Zenztrum für Urologie
Clinic Bel Etage, Düsseldorf

März 2023 bis heute
Senior Consultant
Klinik für Urologie und Urochirurgie, Universitätsmedizin Mannheim

April 2023 bis Oktober 2023
Klinikdirektor, Paracelsus-Klinik Golzheim Düsseldorf

Januar 2023 bis März 2023
Chefarzt Roboter Chirurgie
PAN Klinik, Köln und
Goldstadt Privatklinik, Pforzheim

April 2002 bis Dezember 2022
Chefarzt, Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie – Prostatazentrum Nordwest, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Münster
St. Antonius-Hospital, Gronau

September 1994 bis März 2002
Oberarzt, Klinik für Urologie, Städtische Kliniken Neuss – Lukaskrankenhaus GmbH
Chefarzt: Prof. Dr. F. Boeminghaus

November 1990 – August 1994
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Klinik für Urologie, Universität zu Köln
Chefarzt: Prof. Dr. U. Engelmann

November 1989 – November 1990
Weiterbildungsassistent, Klinik für Allgemeinchirurgie, St. Antonius-Krankenhaus, Köln
Chefarzt: Dr. Ch. Nittinger

April 1988 bis Oktober 1989
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Klinik für Urologie, Freie Universität Berlin, Klinikum Rudolf Virchow, Standort Charlottenburg
Chefarzt: Prof. Dr. R. Nagel

Januar 1988 bis März 1988
Weiterbildungsassistent, Allgemeinchirurgie, St-Elisabeth-Hospital, Meerbusch-Lank
Chefarzt: Dr. van Laak

 

Studium
1980 – 1987: Studium der Humanmedizin an den Universitäten Essen, Göttingen und Bochum
Oktober 1987: Staatsexamen
November 1987: Approbation

Doktorarbeit
Thema: “Morphologische Befunde von arthroskopisch entfernten Meniskusanteile – versicherungsmedizinische Aspekte -”
Doktorvater: Prof. Dr. K.-M. Müller, Institut für Pathologie, Bergmannsheil
Juni 1988: mündliche Prüfung (Summa cum laude)

Habilitation
Forschungsschwerpunkt: Roboterassistierte radikale Prostatektomie
November 2020: Habilitation an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Berufsausbildung
Juni 1994: Facharzt für Urologie
Dezember 1997: Spezielle Urologische Chirurgie

Andere wesentliche berufliche Aktivitäten
Mai 2004: Gründung Prostatazentrum Nordwest
August 2004: Etablierung der HIFU Therapie
März 2006: Etablierung der roboterassistierten Chirurgie in Gronau
September 2007: Gründung der Deutschen Gesellschaft für Roboter-assistierte Chirurgie (zusammen mit Prof. Dr. M. Stöckle, Homburg/Saar)
Dezember 2008: Co-Präsident des 1. Deutschen Roboter-assistierten Symposiums (DRUS)
Dezember 2009: Präsident des 2. Deutschen Roboter-assistierten Symposiums
Seit September 2013: Mitglied des Arbeitskreises Laparoskopie und Roboterassistierte Chirurgie der Deutschen Gesellschaft für Urologie
Seit September 2015: Associate Board Member of the European Robotic Urology Section (ERUS)
2017 – 2018: Stellvertretender Vorsitzender des AK Laparoskopie und roboter-assistierte Chirurgie der DGU
Seit November 2018: Vorsitzender des AK Laparoskopie und roboterassistierte Chirurgie der DGU
Seit 2019: affiliated Expert for Digital Health of the World Health Organization (WHO)
November 2020: President of the joint annual meeting of the ERUS and the DGRU (virtual)
November 2021: President of the joint annual meeting of the ERUS and the DGRU in Düsseldorf

Departments

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen von Prostatakrebs sind unklar. Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken. Erkrankungen vor dem 35. Lebensjahr sind sehr selten. Früherkennungsmaßnahmen werden, je nach Literatur, für Männer zwischen 45 und 70 oder 75 empfohlen.

Risikofaktoren sind familiäre Häufung und dunkle Hautfarbe (schwarzafrikanischer Hintergrund). Auch der Lebensstil spielt, wie bei anderen Krebserkrankungen und gutartigen Erkrankungen, sehr wahrscheinlich eine Rolle.

Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an tierischen und hoch verarbeiteten Produkten erhöht das Risiko einer Erkrankung und beeinflusst wahrscheinlich auch den Krankheitsverlauf negativ. Ein guter Fitnesszustand, sowohl kardiovaskulär als auch in Bezug auf die Muskulatur, ist vorteilhaft.

Symptome und Früherkennung

Die Früherkennung von Prostatakrebs ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.

In frühen Stadien, also in Situationen, in denen eine Therapie mit heilender Zielsetzung am besten möglich ist, verursacht das Prostatakarzinom üblicherweise keine Beschwerden.

Mögliche Symptome sind: Schwierigkeiten beim Urinieren, häufiger Harndrang (besonders nachts), Blut im Urin oder Sperma sowie Schmerzen im Beckenbereich.

Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen, einschließlich PSA-Tests und digitale Rektaluntersuchungen, sind besonders wichtig bei vorhandenen Risikofaktoren und in der Altersgruppe zwischen 45 und 75, betont Dr. Witt.

Statistiken und Fakten

Prostatakrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern in Europa und anderen hochentwickelten Ländern der Erde. In Deutschland erkranken jährlich fast 70.000 Männer neu an Prostatakrebs. Die teilweise vertretene Auffassung, Prostatakrebs sei meistens harmlos („Männer sterben mit Prostatakrebs, aber nicht an Prostatakrebs“), ist irreführend, denn pro Jahr sterben in Deutschland auch ca. 15.000 Männer an Prostatakrebs.

Prostatakrebs ist meistens eine langsam wachsende Tumorerkrankung. Daher ist immer Zeit für eine sorgfältige Diagnostik und folglich ein individuelles Abwägen der Therapie.

Bei früher Erkennung der Prostatakrebserkrankung sind die Behandlungsaussichten sehr gut, und die 5-Jahres-Überlebensraten liegen fast bei 100%.

Verdacht auf Prostatakrebs – Was jetzt?

Sollte bei Ihnen der Verdacht auf ein Prostatakrebs, z.B. durch Ihren Hausarzt geäußert worden sein, untersuchen und beraten wir Sie gerne über die nächsten Maßnahmen.

Häufig führen ein erhöhter PSA-Wert oder ein auffälliger Tastbefund der Prostata zur Verdachtsdiagnose Prostatakarzinom. Die Erkrankung wird durch eine Probenentnahme aus der Prostata festgestellt.

Vor der Probenentnahme, auch Biopsie genannt, sollten allerdings weitere Maßnahmen durch den Urologen erfolgen. Hierzu gehören eine körperliche Untersuchung, ein Ultraschall, eine Urinuntersuchung und ggf. weitere Blutuntersuchungen.

Bis vor wenigen Jahren war es üblich, die Prostata systematisch vom Enddarm unter Ultraschallkontrolle zu biopsieren. Diese Vorgehensweise ist jedoch heutzutage nicht mehr zeitgemäß.

Vor der Probenentnahme sollte zunächst ein multiparametrisches MRT der Prostata durchgeführt werden. Dabei können auffällige Bereiche erkannt werden, die unabhängig vom Untersucher anhand verschiedener Parameter klassifiziert werden. Die Einteilung erfolgt nach dem PI-RADS (Prostate Imaging – Reporting and Data System). Die höhergradigen Veränderungen (PI-RADS 4 und 5) müssen im Rahmen der Biopsie besonders beachtet werden.

Für die Probenentnahme werden dann die MRT-Bilder mit dem Ultraschallgerät fusioniert. Hierdurch kann dann eine sehr genaue Biopsie durchgeführt werden. Bei uns erfolgt diese perineal, das heißt vom Damm aus. Dadurch sind Entzündungen nach der Probenentnahme, im Gegensatz zur ansonsten noch häufig üblichen Biopsie vom Enddarm, sehr selten.

Das Ergebnis der Biopsie liegt bei uns kurzfristig vor und wird dann mit Ihnen diskutiert, um einen Behandlungsplan zu erstellen.

Diagnose Prostatakrebs – Was jetzt?

Sollte bei Ihnen bereits die Diagnose Prostatakarzinom gestellt worden sein, ist die Erstellung eines individuellen Behandlungskonzepts notwendig. Beim Prostatakarzinom stehen nach den Leitlinien verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Nicht immer ist eine örtliche Behandlung (Operation oder Bestrahlung) erforderlich.

Die operative Behandlung des Prostatakarzinoms ist in vielen Fällen eine sehr gute Option, sowohl bei lokal begrenztem als auch bei lokal fortgeschrittenem Prostatakrebs. Welche Therapie in Ihrem Fall die Beste ist, hängt von vielen individuellen Faktoren ab, darunter die Tumorsituation, Vorbehandlungen, Voroperationen, Begleiterkrankungen und das Alter. Auch persönliche Präferenzen werden berücksichtigt.

Wir beraten Sie hierzu individuell und ausführlich.

Fortgeschrittener Prostatakrebs – Was jetzt?

Hier ist zu unterscheiden zwischen einem lokal (örtlich) fortgeschrittenem Befund und einer systemischen (den ganzen Körper betreffenden) Erkrankung.

Beim lokal fortgeschrittenen Tumor hat der Krebs die Grenze der Prostata überschritten und wächst in die Umgebungsstrukturen ein. Dies kann das Bindegewebe, Fettgewebe und Nervengewebe um die Prostata, die Samenblasen oder den Blasenhals umfassen. Andere Strukturen, wie z.B. der Enddarm sind selten beteiligt.

In solchen Fällen spielen lokale Therapieformen wie Operation oder Bestrahlung in der Behandlung oft eine entscheidende Rolle. Früher wurde in solchen Fällen oft nicht operiert. Durch ein besseres Verständnis der Tumorsituation und insbesondere durch den Einsatz der Roboterchirurgie ist es heute oft möglich, den Prostatakrebs auch in dieser Situation lokal operativ vollständig zu beseitigen, was die Langzeitaussichten verbessern kann.

Manchmal ist es sinnvoll, vor einer Prostatektomie eine medikamentöse Vorbehandlung für 4-6 Monate durchzuführen, um die Operabilität zu verbessern.

Sollten Absiedlungen (Metastasen) vorliegen, muss die Behandlungsstrategie sorgfältig abgewogen werden. Die typischen Absiedlungsorte beim Prostatakarzinom sind die regionalen (die Prostata betreffenden) Lymphknoten im kleinen Becken und das Stammskelett (Wirbelsäule, Rippe, Beckenknochen).

In diesem Fall ist zunächst eine Feststellung der Metastasenlast sinnvoll, um eine zielgerichtete Therapie durchführen zu können. Dies erfolgt am besten durch moderne Untersuchungsverfahren wie den PSMA-PET-Scan, der Tumoraktivität sowohl im Knochensystem als auch in den Lymphknoten gut nachweisen kann. Alternativ ist auch ein Ganzkörper-MRT möglich, um Veränderungen im Knochensystem genau zu erfassen. Die älteren Verfahren wie Knochenszintigraphie und CT des Bauchraumes treten zunehmend in den Hintergrund.

Es ist wichtig zu wissen, dass auch in fortgeschrittenen Fällen eine erfolgreiche Therapie möglich ist und die Lebenserwartung nicht zwangsläufig negativ durch die Krebserkrankung beeinflusst wird.

Weitere Maßnahmen zur Prostatakrebsprävention

Neben einer gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung gibt es weitere wichtige Maßnahmen, die zur Verringerung des Risikos von Prostatakarzinomen beitragen können. Priv.-Doz. Dr. Witt betont die Bedeutung eines gesunden Schlafrhythmus und die Reduktion von Stress, da chronischer Stress das Immunsystem schwächen und Entzündungen fördern kann. Der Verzicht auf schädliche Umweltstoffe, wie Chemikalien und Pestizide, und der Schutz vor UV-Strahlung sind ebenfalls entscheidend. Zusätzlich können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, wie Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren, unterstützend wirken, wenn sie in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und frühzeitige Erkennung spielen ebenfalls eine zentrale Rolle. Durch eine Kombination dieser Maßnahmen und einen bewussten Lebensstil kann die Prävention von Prostatakrebs erheblich verbessert werden.