Meniskuswrapping
Neue wissenschaftliche Studien unterstreichen immer mehr die Wichtigkeit eines gesunden Meniskus. Liegt eine Schädigung vor, wurde in der Vergangenheit aber auch heute noch eine Schälung der verletzten Struktur vorgenommen. Hierbei ist jedoch festzustellen, dass ein operativ verkleinerter Meniskus, nicht seine ursprünglich von der Natur angedachte Aufgabe gerecht werden kann. Nach einem solchen Eingriff besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf arthrotische Veränderungen des Kniegelenks. Mit einer neuen operativen Technik, dem sogenannten Meniskuswrapping, kann bei einem Riss, der entstandene Schaden nachhaltig repariert werden.
Warum ist der Meniskus für uns so wichtig und sollte um jeden Preis erhalten werden?
Das Knie ist ein äußerst komplexes Gelenk mit viel Verantwortung, wenn es um die uneingeschränkte Mobilität des menschlichen Körpers geht. Schnelle, unvorhergesehene Bewegungen muss es innerhalb kürzester Zeit analysieren und anschließend umsetzen. Für diese Aufgaben benötigt es unter anderem die Unterstützung eines möglichst intakten Meniskus. Der Meniskus, bestehend aus Innen- und Außenmeniskus hat dabei eine Reihe wichtiger Funktionen: Absorbieren von Bewegungsschocks, Gewährleistung der Grundstabilität, Verteilung der Lasten, Schmierung des Kniegelenks und Steuerung der neuromuskulären Funktion.
Chancen und Anwendung des Meniskuswrappings – Lösung bei vermeintlich irreparablen Menisken
Meniskusverletzungen treten in vielen verschiedenen Formen bei nahezu allen Altersklassen auf. Meniskusrisse haben aufgrund ihrer in der avaskulären Zone sitzenden Position schlechte Heilungschancen. Das bedeutet im Detail, dass der Meniskus in einem eher schlecht durchbluteten Teil des Körpers liegt. Eine selbstständige Regenration des Körpers bei einem solchen Defekt ist also äußerst gering.
Prozessablauf Meniskuswrapping
1) Der erste Schritt bei der operativen Wiederherstellung des Meniskus beinhaltet unter anderem die arthroskopische Begutachtung der Rissform. Im Anschluss geht es in erster Linie um die Anfrischung der Ruptur und die Entfernung überschüssiger und bereits abgetrennter Meniskusstruktur.
2) Nun geht es darum die Schädigung des Meniskus durch das Nähen des Risses und einer speziellen Kollagenmembran zu beheben. Diese Schritte werden unmittelbar im betroffenen Gelenk durchgeführt und erfolgen mit einer Spike Zange.
3) Nach der Platzierung der Circumferentialnaht, kann die Membran und der präparierte Meniskus durch den Operateur perfekt versorgt werden. Diese Versorgung erfolgt in Form einer Fixation des Meniskus mit der Membran durch mehrere Nähte, die mithilfe der Inside-out-Technik gesetzt werden. Ziel dabei ist es den gesamten Meniskus mit der Kollagenmembran zu umschließen.
Häufig gestellte Fragen
Mit welchen Kosten ist das Meniskuswrapping verbunden?
Die operative Technik führt für Patienten zu keinen Extrakosten.
Wie lange sollte das operierte Bein nach dem Eingriff entlastet werden?
In den ersten 14 Tagen ist lediglich eine Teilbelastung des betroffenen Beins zu empfehlen, anschließend kann das Knie wieder frei bewegt werden.
Wird nach der Operation eine Schiene zur Unterstützung benötigt?
Nach dem Meniskuswrapping ist keine Schienung des operierten Knies notwendig.
Sind besondere Komplikationen im Hinblick auf das Meniskuswrapping bekannt?
Beim Meniskuswrapping handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, der in der Regel ohne Komplikationen verläuft.
Sind allergische Reaktionen auf die bei der Operation verwendeten Membrane bekannt?
Es sind keine allergischen Reaktionen im Bezug auf die Nutzung der Membrane benutzt. Sie bestehen aus dem gleichen Material wie die seit Jahren bei der Knorpelchirurgie verwendeten Membrane.
Wie hoch stehen die Erfolgschancen beim Meniskuswrapping?
Laut veröffentlichten Studien liegt Erfolgschance bei dieser Operationsmethode sehr gut. 90 Prozent der untersuchten Patienten, die nach 5 Jahren zur Kontrolluntersuchung erschienen, konnten sich über einen nach wie vor sehr stabilen und intakten Meniskus freuen. Eine weitere Begleiterscheinung der durchgeführten OP, ist zudem das erfolgreiche Vermeiden von Knorpelschäden, die sich nach einem Meniskusschaden in der Regel sukzessive entwickeln.
Empfiehlt sich ein Meniskuswrapping in Kombination mit einer Kreuzbandoperation?
Durch die hohe Belastung des Kniegelenks nach einem Kreuzbandriss, empfiehlt sich das Meniskuswrapping bei einer Kreuzband-OP. Durch diese zusätzliche Maßnahme wird die Stabilität des betroffenen Knies bedeutend gesteigert.
Wie lange dauert die minimalinvasive Operation durchschnittlich?
Eine Operation dieser Form kostet den Operateur in der Regel 45-70 Minuten.