Roboterassistierte Prostatachirurgie –
Heilung für Prostatakrebs?
Bei der roboterassistierten Prostatachirurgie wird das Prostatakarzinom aus dem Körper entfernt, während er bei Bestrahlungsverfahren der Krebs im Körper verbleibt und dort zerstört werden soll. Entscheidend für den Erfolg ist die Früherkennung des Prostatakarzinoms. Liegt keine Metastasierung vor, ist die roboterassistierte Prostatachirurgie das erfolgreichste Verfahren. Aber auch bei einer Metastasierung kann der Eingriff in bestimmten Fällen minimal invasiv und funktionserhaltend mit dem Roboter erfolgen. Durch die Entfernung des Primärtumors mittels der roboterassistierten Prostatachirurgie ist der Erfolg anderer Therapien (z.B. medikamentöser Therapien) oft höher.
Operation oder Bestrahlung?
Operation und Bestrahlung sind die gängigsten Verfahren zur Prostatakrebstherapie. Die Vergleichbarkeit der beiden Methoden ist jedoch schwierig. Bei der Operation kann der Prostatatumor präzise entfernt werden. Zeigen sich in der Ausbreitungsdiagnostik keine Metastasen, sind in der Regel keine weiteren Therapiemaßnahmen notwendig. In fortgeschritteneren Krankheitssituationen kann das gewonnen Material mittels Gen- und Sensitivitätstest untersucht und hierdurch die Behandlung optimiert werden. Bei der Operation erfolgt eine intraoperative Untersuchung von Randbereichen der Prostata (Schnellschnitt oder „Neurosafe“). Hierdurch wird die Ausdehnung der Operation individuell angepasst. Zusätzlich können auffällige Lymphknoten mit entfernt werden. Bei der Bestrahlung bleibt die Prostata im Körper und die Diagnose basiert lediglich auf Biopsien, Bildgebung und Laborwerten.
Ein weiterer Unterschied ist der PSA-Verlauf nach der Therapie: Nach einer OP sollte der PSA-Wert unter 0,2 ng/ml liegen, nach einer Bestrahlung darf er nicht mehr als 2,0 ng/ml über dem tiefsten Wert ansteigen.
Studien zeigen, dass die Krebssterblichkeit nach einer Prostatektomie oft niedriger ist, sofern keine Metastasen vorliegen. Zudem gibt es individuelle Faktoren wie Prostatagröße, Vorbehandlungen, Alter und Begleiterkrankungen, die die Wahl der Therapie beeinflussen.
Eine individuelle Beratung ist daher entscheidend. Dr. Witt und sein Team stehen dafür gerne zur Verfügung.
Minimalinvasive Roboterchirurgie und Online-Diagnostik
Durch die Analyse aller vor dem Eingriff zur Verfügung stehenden Informationen (u.a. Tastbefund, MRT-Bilder, PSMA-PET, Ultraschall, PSA, Aggressivitätsgrad des Tumors, Ort und Anzahl der tumorpositiven Proben, Tumorausdehnung in den Biopsien, Größe der Prostata, mögliche Vorbehandlungen und mögliche Einflüsse durch Umgebungsstrukturen) wird ein individuelles operatives Vorgehen festgelegt. Intraoperativ kommen weitere Informationen hinzu. Regelhaft führen wir eine intraoperative Schnellschnittdiagnostik durch, d.h. Gewebematerial wird während des Eingriffs zur histopathologischen Bearbeitung verbracht. Dadurch können die Randbereiche beurteilt werden und die Wahrscheinlichkeit für einen tumorfreien Randbereich steigt („Neurosafe-Technik“).
Schnelle Erholung durch
Schüssellochchirurgie
Durch den Einsatz des Operationsroboters kann hochpräzise vorgegangen werden. Das umliegende Gewebe wird maximal geschont. Neben der 20-fachen Vergrößerung der 3D-Optik verfügen die Instrumente des Roboters über Gelenke, die es dem Chirurgen ermöglichen, komplexe Bewegungen auf engsten Raum durchzuführen. Die minimal-invasive Vorgehensweise verkürzt zudem die Erholungszeit und reduziert allgemeine Risiken, wie z. B. Gerinnselbildung in den Beingefäßen (Thrombose) oder Wundheilungsstörungen (Infektionen), erheblich.
Aufklärung und Vorbereitung
auf die Prostatektomie
Die umfassende Patienteninformation und Vorbereitung stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Priv.-Doz. Dr. Witt und seinem Team. Wir informieren Sie ausführlich über die verschiedenen Operations- und Behandlungsmethoden, ihre Vorteile und möglichen Risiken. Durch individuelle Beratungsgespräche stellen wir sicher, dass Sie gut vorbereitet und informiert in den Eingriff gehen. Unser Ziel ist es, Ihnen die bestmögliche Versorgung zu bieten und alle Ihre Fragen zu klären. Stellen Sie uns Ihre Fragen über das Kontaktformular oder vereinbaren Sie einen persönlichen Gesprächstermin!
Zusammenarbeit mit niedergelassenen Urologen, Onkologen und Hausärzten
Priv.-Doz. Dr. Witt und sein Team arbeiten eng mit den jeweiligen Urologen und Hausärzten zusammen. Hierdurch wird Ihre Behandlung optimal gestaltet.
Privat oder gesetzlich versichert?
Neben den Privatversicherungen erkennen immer mehr gesetzliche Krankenkassen den Vorteil hochspezialisierter Privatkliniken und tragen einen Teil der Kosten. Erkundigen Sie sich bei uns, welche Möglichkeiten es auch für gesetzlich-versicherte Patienten gibt!
Offene Operation, Laparoskopie oder roboterassistierte Prostatektomie?
Die Wahl des operativen Zugangsweges hängt vom verwendeten Werkzeug ab: Skalpell, laparoskopische Instrumente oder Roboterchirurgie. Die roboterassistierte Chirurgie hat sich in den letzten 25 Jahren zur Standardvorgehensweise bei komplexen Eingriffen wie der Prostatektomie entwickelt. Daten zeigen, dass die Roboterassistenz, besonders im Vergleich zur Laparoskopie, deutlich bessere Resultate ermöglicht.
Und wer spielt die zweite Geige?
Auch wenn manche Operateure sich als Solisten fühlen, spiegelt das nicht die Realität im OP wider. Wie in einem Orchester benötigt die erste Geige das gesamte Ensemble. Erfolgreiche Operationen erfordern das richtige Team zur richtigen Zeit. In der Clinic Bel Etage arbeiten speziell geschultes Personal im OP und auf den Stationen, um den gesamten Prozess zu unterstützen.
Prostatektomie: Wer spiel die erste Geige?
Der OP-Roboter ist nur ein Werkzeug, das allein nichts bewirkt. Der Operateur, der das Instrument optimal einsetzt, ist entscheidend für den Erfolg. Wie bei Musikern entsteht die Leistung durch die Person, nicht das Instrument. Mit über 10.000 roboterassistierten Eingriffen hat Dr. Witt weltweit umfangreiche Erfahrung.
Tipps zur Vorbereitung und Nachsorge bei Prostatektomien
Eine gute Vorbereitung auf die Operation ist entscheidend. Wir empfehlen präoperativ Schließmuskeltraining und optimale körperliche Fitness.
Postoperativ ist die Mitwirkung des Patienten essenziell. Frühe Mobilisation und ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützen die Genesung.
Wir beraten Sie präoperativ und während des stationären Aufenthalts.
FAQ
Was sind die ersten Schritte nach einer Diagnose?
Nach einer Diagnose sollten Sie einen Termin für ein Zweitmeinungsgespräch vereinbaren. Hier wird die Situation ausführlich mit Ihnen besprochen, und ein individueller Behandlungsplan wird erstellt.
Welche Operationsmethoden gibt es?
Bei der operativen Behandlung des Prostatakarzinoms gibt es drei grundsätzliche Zugangswege: offene Chirurgie, Laparoskopie und roboterassistierte Chirurgie. Die Roboterassistenz stellt ein hervorragendes Werkzeug dar. Der erfahrene Operateur ist jedoch der entscheidende Faktor für das Ergebnis.
Wie sind die Erfolgsraten bei Prostatektomien?
Hier gilt es, zwischen onkologischen (also auf die Krebserkrankung bezogene), funktionellen und allgemeinen Ergebnissen zu unterscheiden. Individuelle Faktoren des Betroffenen sind ebenfalls von hoher Bedeutung. In der Urokompetenz der Clinic Bel Etage können wir durch unsere Expertise deutlich bessere Resultate als in der Literatur vorweisen.
Welche Unterstützung bietet die Clinic Bel Etage während der Behandlung und danach?
Neben der medizinischen Versorgung bieten wir Ihnen eine umfassende Unterstützung, einschließlich psychoonkologischer Erstberatung, Ernährungsberatung, Physiotherapie und peniler Frührehabilitation an.
Gibt es Nebenwirkungen der Operation?
Keine wirksame Therapie ist frei von möglichen unerwünschten Folgen. Im Rahmen unserer Beratung werden mögliche Folgen und die individuelle Einschätzung bezogen auf die jeweilige persönliche Situation ausführlich diskutiert.
Wie schnell bekomme ich einen Termin?
Eine rasche Beratung bei der Diagnose einer Krebserkrankung halten wir für essenziell. Üblicherweise können wir Ihnen innerhalb von 1-2 Wochen einen Beratungstermin anbieten. Nach der Biopsie sollte eine Wartezeit von ca. 6 Wochen bis zur Operation liegen. In diesem Zeitraum können wir Ihnen typischerweise auch einen OP-Termin sicherstellen.